Du ahnst es schon lange: In dir schlummert mehr, als du täglich zeigst. Aber wie hebst du diesen Schatz? Die Antwort liegt in einer radikalen Selbsterforschung, die deine Karriere auf den Kopf stellen könnte.
Stell dir vor, du hättest eine Schatzkarte zu deinem inneren Potenzial. Eine Karte, die nicht nur zeigt, wo du stehst, sondern auch, welche ungeahnten Talente in dir schlummern. Genau das ist eine berufliche Standortbestimmung – dein persönliches GPS für die Karriere-Expedition deines Lebens.
Einleitung
In einer Arbeitswelt, die sich schneller dreht als je zuvor, wird die Fähigkeit zur Selbstreflexion zur Überlebensstrategie. Laut einer aktuellen Gallup-Studie fühlen sich 72% der Berufstätigen in Jobs gefangen, die nicht zu ihnen passen. Die berufliche Standortbestimmung ist der Schlüssel, um aus diesem goldenen Käfig auszubrechen und das eigene Potenzial voll zu entfalten. Sie kombiniert wissenschaftliche Methoden mit intuitiver Selbsterkenntnis, um nicht nur deine aktuelle Position zu bestimmen, sondern auch verborgene Talente und Leidenschaften aufzudecken.
Hintergrund
Das Konzept der beruflichen Standortbestimmung wurzelt in der Positiven Psychologie von Martin Seligman und der Karriereentwicklungstheorie von Donald Super. Es ist eine Synthese aus:
- Psychometrischen Assessments (z.B. Myers-Briggs, StrengthsFinder)
- Biografischer Analyse
- Zukunftsprojektionstechniken
Neurowissenschaftlich betrachtet aktiviert der Prozess den präfrontalen Kortex – unser „Zukunfts-Ich-Zentrum“. Aus spiritueller Sicht ist es eine Reise zur Selbstermächtigung, die die Frage stellt: „Wer bin ich jenseits meiner Jobtitel und Rollenerwartungen?“
Haupterkenntnisse
1. Das Paradox der verborgenen Stärken
Unsere größten Talente sind oft unsere blinden Flecken. Die CliftonStrengths-Studie zeigt: 87% der Menschen erkennen ihre Top-5-Stärken erst durch Fremdeinschätzung.
Beispiel: Ein Finanzcontroller entdeckt durch 360°-Feedback sein verborgenes Talent für Krisenmoderation und Teambuilding – Fähigkeiten, die er bisher als „selbstverständlich“ abgetan hatte.
2. Die Energie-Kartografie deines Berufslebens
Harvard-Forscher fanden heraus: Tätigkeiten, die uns in einen Flow-Zustand versetzen, verbrauchen 37% weniger mentale Ressourcen.
Beispiel: Eine Marketingmanagerin realisiert, dass ihre wahre Leidenschaft in der Entwicklung kreativer Kampagnenkonzepte liegt – nicht im täglichen Reporting.
3. Das Werte-Dilemma entschlüsseln
Unsere inneren Antreiber sabotieren oft bewusst gewählte Ziele. Wer „Sicherheit“ über „Freiheit“ stellt, blockiert unbewusst die eigene Innovationskraft.
Beispiel: Ein Anwalt erkennt durch Werte-Kartierung, dass sein Bedürfnis nach „Gerechtigkeit“ stärker ist als der Wunsch nach Status – und wechselt in die Menschenrechtsarbeit.
4. Das Zukunftsselbst-Protokoll
Ein faszinierendes Experiment der Stanford University: Probanden, die Briefe aus der Perspektive ihres 70-jährigen Ichs schrieben, trauten sich 5x häufiger mutige Karrieresprünge zu.
Beispiel: Eine Bankangestellte visualisiert ihr 70-jähriges Ich als erfolgreiche Sozialunternehmerin – und gründet noch im selben Jahr ihr erstes Start-up für nachhaltige Finanzen.
5. Das Kompetenz-Paradox auflösen
Der aktuelle DGB-Report zeigt: 64% der Arbeitnehmer nutzen ihre Qualifikationen nicht voll aus. Eine erschreckende Verschwendung von Potenzial.
Beispiel: Ein Ingenieur entdeckt durch systematisches Skill-Mapping, dass sein Talent für visuelles Denken ihn zum idealen Kandidaten für die Entwicklung von KI-Trainingsdaten macht.
Praktische Anwendungen
1. Das Tagebuch der kleinen Erfolge
Führe 30 Tage lang Buch über Momente, in denen du:
- Die Zeit vergisst
- Spontanes positives Feedback erhältst („Wie machst du das nur?“)
- Komplexe Probleme spielerisch löst
2. Schattenboxen mit deinem Karriere-Ich
Stelle dich mental deinem „sicheren Ich“ gegenüber:
- Welches berufliche Risiko würde dein 80-jähriges Ich bereuen, nicht eingegangen zu sein?
- Welche Karriereentscheidung würde dein 12-jähriges Ich als „cool“ bezeichnen?
3. Der 100-Stunden-Potenzial-Boost
Investiere jeweils 100 Stunden in:
- Ein Projekt aus Studienzeiten, das du nie zu Ende gebracht hast
- Ein Hobby, das du „aus Vernunftgründen“ aufgegeben hast
- Eine Fähigkeit, die du bisher als „beruflich irrelevant“ eingestuft hast
Kritische Betrachtung
Die Schattenseiten des Selbstoptimierungswahns sind nicht zu unterschätzen:
- Overfitting ans eigene Profil: Die Gefahr, sich zu sehr auf Testergebnisse zu fixieren („Ich bin halt ein ENTP-Typ“)
- Analyse-Paralyse: Endloses Grübeln statt Handeln durch zu viele Assessment-Tools
- Sozialer Vergleichsdruck: Durch algorithmenbasierte Job-Matching-Plattformen
Als Gegenmittel empfiehlt sich die japanische Ikigai-Philosophie, die Selbstanalyse mit der Frage nach dem gesellschaftlichen Nutzen verbindet.
Fazit
Berufliche Standortbestimmung ist keine Momentaufnahme, sondern eine kontinuierliche Expedition ins eigene Ich. Sie offenbart nicht nur, wo du stehst, sondern welche Gipfel du noch erklimmen kannst – wenn du bereit bist, die Komfortzone deines bisherigen Mindsets zu verlassen.
Abschlussgedanken
Dein nächstes berufliches „Aha-Erlebnis“ wartet nicht auf perfekte Bedingungen. Es lauert in der unbequemen Frage, die du seit Jahren vor dir herschiebst. Zünde den Funken noch heute – bevor die Routine ihn erstickt. Denn wie Goethe schon sagte: „Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.“
Quellenverzeichnis
- https://www.jobagent.ch/ratgeber-tools/checklisten-tipps-tricks/standortbestimmung
- https://karrierecoaching.ch/glossar-standortbestimmung/
- https://www.laufbahn-coaching.ch/glossar/berufliche-standortbestimmung/
- https://www.danielputz.de/coaching
- https://stellwerk360.de/karriere-stellwerk/leistungskatalog/standortbestimmung/
- https://www.berufsberatung.ch/web_file/get?id=4341
- https://www.berufsorientierungsprogramm.de/bop/de/bo-tage/individ-standortbestimmung/individ-standortbestimmung_node.html
- https://www.berufsorientierungsprogramm.de/bop/de/potenzialanalyse/indiv-standortbest-pa/indiv-standortbest-pa_node.html
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